Time Slips- Methode
Rund um ausgewählte Bilder drehen sich die Time Slips Veranstaltungen. Eine Gruppe von Menschen mit Demenz im mittleren bis fortgeschrittenen Stadium erfinden zu einem ausgewählten Werk, gemeinsam eine Geschichte. Eine geschulte Gesprächsleitung regt, mit gezielten und offenen Fragen, zum Mitmachen an. Eine weitere Person notiert sämtliche Aussagen und liest sie immer wieder vor – als Gedächtnisstütze. Es gibt keine falschen Aussagen und keine Korrekturen. Kunstkenntnisse sind dabei nicht gefragt. Das Kunstwerk oder die Fotografie mit seiner Wirkung steht im Zentrum, nach und nach entsteht eine einzigartige, wunderbare Geschichte. Die Angehörigen, Freunde und Begleitpersonen können dem Schaffensprozess zuhören.
Die Time Slips-Methode (Time Slips engl. für «Zeitschnipsel») geht auf die amerikanische Kulturanthropologin Anne Basting zurück. Bereits vor Jahren hat sie erkannt, dass mehrdeutige Bilder und offene Fragen einen kreativen Gruppenprozess in Gang setzen – auch bei Menschen mit Gedächtnisproblemen und Wortfindungs störungen. Die Geronto-Psychologin Karin Wilkening hat zu dem Thema ein Projekt des Zentrums für Gerontologie der Universität Zürich, wissenschaftlich begleitet und ins Kunsthaus Zürich transferiert.